Schulanfang auf neuen Wegen


Bewährtes pädagogisches Konzept der Jahrgangsmischung in den Klassen 1 und 2

leistungsstarke Kinder profitieren
schwächere Kinder werden besser unterstützt

An unserer Schule nicht mehr auf „neuen" Wegen, sondern seit über 10 Jahren bewährt und pädagogisch gewollt: das gemeinsame Lernen der Erst- und Zweitklässler. Von der mittlerweile immer routinierteren und ständig verbesserten Durchführung der Jahrgangsmischung profitieren auf der einen Seite die leistungsstarken Kinder, weil sie besonders gefordert werden und Leistungsanreize erhalten, auf der anderen Seite bekommen schwächere Kinder mehr Unterstützung und Förderung.

Durch dieses Konzept in den ersten beiden Jahren der Grundschulzeit wird die Eingewöhnung der neuen Erstklässler sehr erleichtert. Die Anfänger kommen zu den Profis, die sich freuen und sehr gerne die Neuen einführen. Die Schulanfänger lernen Abläufe und Rituale schneller durch das Vorbild der bereits erfahrenen Lerner. Hierbei praktizieren wir das Patenprinzip: Jeder neue Erstklässler erhält einen Zweitklässler als Paten. Dadurch gewinnen auch die Zweitklässler: Sie lernen Verantwortung und wachsen durch ihre Aufgabe. Konkret helfen die Paten zum Beispiel bei der Orientierung im Schulgebäude, bei Vorbereitungs- und Aufräumarbeiten im Sport, beim Abschreiben der Hausaufgaben von der Tafel oder sie lesen den Erstklässlern Aufgabenstellungen vor. Die Jahrgangsmischung fördert die sozialen Kompetenzen Respekt, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Verantwortungsübernahme, das Miteinander und die Vorbildfunktion.

Die Jüngeren lernen mit höherer Motivation, sie erhalten Leistungsanreize, weil sie bei den anderen sehen, was sie noch erreichen können. Die Älteren können bei Bedarf wichtige Grundlagen wiederholen.

In den jahrgangsgemischten Klassen lernt systembedingt nicht jedes Kind das Gleiche. Auch in unseren jahrgangsgemischten Klassen haben die Zweitklässler andere Lerninhalte, Schul- und Hausaufgaben, Leistungsnachweise und Tests als die Erstklässler, so wie in herkömmlichen, jahrgangsgetrennten Klassen. Die Lehrkraft kann aber besonders begabte Erstklässler oder schwächere Zweitklässler zu bestimmten Zeiten oder themenbezogen mit der jeweils anderen Gruppe mitlernen lassen. Jedes Kind lernt nach seinen Fähigkeiten in seinem Tempo und wird dennoch wertgeschätzt.

Ein Vorteil der Jahrgangsmischung in den Klassenstufen 1 und 2 ist, dass es für besonders begabte Kinder leichter ist, die Ziele beider Jahre bereits nach nur einem Schuljahr zu erreichen. Erstens bekommen solche besonders begabten Kinder viel von den größeren Zweitklässlern mit und zweitens kann ihnen die Lehrkraft früher „Zweitklässleraufgaben" geben. Falls Kinder die Ziele der ersten und zweiten Klassenstufe bereits nach einem Jahr erreicht haben, die Eltern es wünschen und die Lehrkräfte es befürworten, können sie bereits früher in die 3. Klasse versetzt werden.

Auf der anderen Seite benötigen gerade am Schulanfang manche Kinder einfach etwas mehr Zeit, um sich an die neue Situation und das Lernen zu gewöhnen. Kinder mit größeren Lernschwierigkeiten können drei Jahre in ihrer vertrauten Klasse 1/2 verbleiben, ein Teil des Klassenverbandes, das Klassenzimmer und die Lehrkräfte bleiben dann gleich. Für diese Kinder wird so das frustrierende Gefühl des „Wiederholens", des „Zurückgehens" vermieden.

Jeder jahrgangsgemischten Klasse steht ein „Klassenzimmer" mit jeweils zwei komplett ausgestatteten Räumen zur Verfügung, die durch eine Öffnung miteinander verbunden sind. Auch gibt es Teamstunden, in denen zwei Lehrkräfte gleichzeitig in der Klasse sind.

Die langen, positiven Erfahrungen in unseren jahrgangsgemischten Klassen haben im Kollegium zu einer Kultur des individuellen Förderns und Forderns geführt, die dazu beigetragen hat, dass unsere Schule zu den ersten und erfolgreichsten Gemeinschaftsschulen des Landes gehört.
Leseförderung

Lesefreude zu wecken, zu erhalten und weiterzuentwickeln sind besondere Anliegen in unseren Grundschulklassen.

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